Wenn Luisa, Aurora, Emma, Nils, Pepe und Moritz sich am Donnerstagnachmittag mit Elisabeth Balser im Haus der Musik und Kultur treffen, dann machen sie ihrem Namen alle Ehre – und lassen die Noten hüpfen. Die Buben und Mädchen der Kinderchorklasse des Jugendblasorchesters (JBO), die Notenhüpfer, trällern die eingeübten Stücke hoch und runter, untermalen sie mit Gestik und Mimik – und sie suchen noch Mitstreiter. Seit Mai gibt es das neue Angebot des JBO und im Probenraum im Haus der Musik und Kultur in Meitingen ist noch reichlich Platz für Kinder zwischen vier und neun Jahren, die Spaß an der Musik haben.
Doch wie lassen die Notenhüpfer eigentlich die Noten hüpfen? Zunächst berichten sie, was sie vom Inhalt eines ihrer Stücke, das von Tante Trude aus Trippelstein handelt, wissen und machen so zum ersten Mal deutlich, dass es bei der Kinderchorklasse nicht nur ums Singen geht. Die Inhaltsangabe des Stücks verrät, dass die Kinder sich mit dem Job von Tante Trude auseinandergesetzt haben, die – so steht es im Songtext – Regenschirme verkauft und eben deswegen kein schönes Wetter mag.
Aurora hätte da direkt ein paar andere Ideen parat für Tante Trude, die doch im Herbst Pullover, im Winter Schlittschuhe, im Sommer Schwimmsachen und im Frühling Eis verkaufen könnte, wie die Grundschülerin rät. Und so gab es – wie nebenher – einen kleinen Ausflug durch die Jahreszeiten für die Kinder. Als Antwort für Tante Trude präsentieren die Kinder einen Song, den sie mit einstudierten Gestiken untermalen, und sie entgegnen Tante Trude, dass sie sich keinen Regenschirm kaufen, denn: „Wir haben Spaß daran, im Regen rumzulaufen.“
Zurück auf den Stühlen geht es die Tonleiter rauf und runter. Elisabeth Balser, die die Kinderchorklasse leitet, ist ausgebildete Sängerin und Lehrbeauftragte an der Universität Eichstätt, und unterstützt die Kinder am Klavier. Auf pfiffige Art und Weise lehrt sie den Kindergarten- und Grundschulkindern die richtige Tonlage, das perfekte Timing und hat auch ein paar witzige Tipps parat. Beim Massieren, Kneten und Hochziehen der Wangen lassen sich beispielsweise Töne erzeugen, die dem Schnurren einer Katze ähneln.
Um drei Katzen – um Kratz, Schnurr und Leopold – geht es auch im Song „Die drei Kater“, die umherreisen, Geschichten erfinden und das Essen und Trinken lieben, wie die Kinder zusammenfassen. Schnell erkennen sie auch, dass vor allem Kater Leopold auffällt, weil er einen ganz untypischen Katzennamen hat. Luisa erklärt: „Katzen können zwar schnurren und kratzen, aber nicht leopolden.“ Und auch an anderer Stelle wird es tierisch, wenn die Notenhüpfer die Bienchen summen lassen. Die Bienchen, die sie mit den Fingern darstellen und mit Zischlauten unterlegen, dürfen schwirren und sogar das Nachbarkind stechen, wobei Nils in Richtung der Chorleiterin feststellt: „Deine Biene fliegt am höchsten, denn du bist am größten.“
Die Kinder trällern die einstudierten Lieder, gemeinsam, allein, zu zweit, zu dritt und sogar schon in einer ganz speziellen Liedform, die Emma in Richtung der Chorleiterin so erklärt: „Du hast von Anfang an gesungen, wir waren mittendrin.“ Mit zugehaltenen Ohren, um nicht aus dem Takt zu kommen, wagte die Kinderchorklasse also bereits den ersten Kanon, bevor die Kindergarten- und Grundschulkinder wieder ihre Hände zur Hilfe nehmen, um den Schmetterling nicht nur singend, sondern auch mit reichlich Gestik im Sonnenschein fliegen zu lassen.
Info
Aktuell trifft sich die Notenhüpfer-Kinderchorklasse donnerstags um 15 Uhr im Haus der Musik und Kultur in der Hauptstraße 60a in Meitingen. Ggf. wird der Termin ab dem nächsten Schuljahr etwas später stattfinden. Wer eine Schnupperstunde vereinbaren möchte, sich anmelden will oder eine Rückfrage hat, kann Chorleiterin Elisabeth Balser telefonisch unter der Nummer 08271-428244 erreichen bzw. eine Nachricht samt Rückrufnummer auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.